Kontur – Stehen in drei Zuständen

1) Aktives Stehen – „Ich stehe.“

Stell dich so hin, dass du bewusst „aufrecht“ bist.
Sag innerlich: „Ich stehe.“

Spür kurz, was du dafür tust:
Welche Muskeln arbeiten? Wo ziehst du dich nach oben?

(Einfach bemerken, ohne Bewertung.)


2) Passives Stehen – „Ich hänge.“

Lehn dich nun leicht in die Knie oder in die Hüfte –
so, dass du dich nicht mehr wirklich hältst.
Sag innerlich: „Ich hänge.“

Spür, wo Tonus verloren geht
oder du dich ein Stück „abgibst“.

(Nicht gut, nicht schlecht — nur anders.)


3) Das Getragen-Werden – „Der Boden trägt mich.“

Komm in eine neutrale Haltung zurück.
Sag innerlich: „Der Boden trägt mich.“

Spür, ob du irgendwo trotzdem „mithilfst“,
ohne zu versuchen, loszulassen.

Dies ist weder Halten noch Hängen.
Du wirst getragen, und bleibst auf deinen Füßen.


Was du davon brauchst – und was nicht

Kontur im Stehen ist nicht „stabiler Stand“.
Kontur ist:

Nicht mehr tragen, was schon getragen wird.

Kein Drücken gegen den Boden.
Kein Sinken in den Boden.
Der Boden trägt —
und das Tragen genügt.


Essenz

Kontur im Stehen bedeutet:
Ich lasse den Boden tragen, ohne mich aufzugeben.

Sie zeigt sich dort,
wo Gewicht ankommen darf —
ohne Anstrengung und ohne Einbruch.

Nicht höher.
Nicht tiefer.
Nur hier.

Wahrnehmen genügt.

Wenn du hier aufhörst, reicht es.

Wenn du weiter ausprobieren möchtest,
kannst du das auch tun.

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