Kontur – Gehen in drei Zuständen

1) Aktives Gehen – „Ich gehe.“

Gehe ein paar Schritte bewusst.
Sag innerlich: „Ich gehe.“

Spür, was du dafür tust:
Wo drückst du? Wo schiebst du dich vorwärts?
Welche Muskeln sind „on duty“?

(Nur bemerken. Nichts verändern.)


2) Passives Gehen – „Ich lasse mich hängen, ohne Haltung.“

Geh weicher, fast formlos.
Ohne Richtung, ohne Tonus, ohne Kontakt.
Sag innerlich: „Ich lasse mich hängen, ohne Haltung.“

Spür, wo Bewegung passiert,
ohne dass du wirklich anwesend bist.

(Nicht falsch. Nur anders.)


3) Getragenes Gehen – „Der Boden trägt mich, und Schritt geschieht.“

Komm in ein neutrales Gehen zurück.
Sag innerlich:
„Der Boden trägt mich, und Schritt geschieht.“

Spür, wie Bewegung entsteht,
ohne dass du sie machst
und ohne dass du sie verlierst.

Kein Vorwärts-Schieben.
Kein Hängen.
Der Boden trägt — und Schritt darf geschehen.


Was du davon brauchst – und was nicht

Kontur im Gehen ist nicht eleganter Gang,
nicht Haltung, nicht Technik.

Kontur ist:

Ein Schritt, der nichts beweisen muss.

Nicht gegen den Boden.
Nicht aus dem Boden.
Mit dem Boden.

So trägt dich Gewicht — ohne Mühe, ohne Nachlassen.


Essenz

Kontur im Gehen entsteht dort,
wo ein Schritt nicht gemacht wird,
sondern geschieht.

Der Boden trägt,
du antwortest.

Nicht Druck.
Nicht Hängen.
Begegnung.

Wahrnehmen genügt.


Wenn du hier aufhörst, reicht es.

Wenn du weiter ausprobieren möchtest,
kannst du das auch tun.

Nach oben scrollen