Hintergrund


Manche Geschichten werden nicht erzählt,
weil sie lebendig sind –
sondern weil sie nicht verdaut wurden.

Verdautes Erleben verändert seine Form:

  • es wird beweglicher
  • weniger exakt
  • mehrdeutig
  • und kann auch ruhen

Unverdautes Erleben dagegen:

  • bleibt gleich
  • verlangt Wiederholung
  • sucht Zeugen
  • und hält den Erzähler selbst fest

Es ist kein Erinnern.
Es ist ein Kreisen.

Nicht der Mensch erzählt die Geschichte –
die Geschichte spricht durch ihn.

Für das Gegenüber fühlt sich das oft an wie:

  • Festhalten
  • Stillstehen
  • und Kontakt ohne Begegnung

Denn da ist keine Gegenwart.
Nur Vergangenheit im Dauerzustand.

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